Krankenpflegeverein mit solider Entwicklung

Der Vorstand des Krankenpflegevereins berichtete über eine stabile Entwicklung bei der Mitgliederanzahl und den Finanzen in der Mitgliederversammlung am 28.November 2018. Neben Berichten des Vorsitzenden und des Rechners stand auch eine Nachwahl im Vorstand an. Neu gewählt wurde Jovanka Jakubovski als Nachfolgerin der im Jahr 2018 leider verstorbenen Barbara Teschner.

Vorstandsvorsitzender Manfred Wünsche begrüßte die anwesenden Mitglieder und neben Pfarrer Christoph Messerschmidt erstmals auch Lorchs neuen katholischen Pfarrer Erhard Nentwich sowie Vikarin Ulrike Golder vom evangelischen Pfarramt Waldhausen. Er teilte mit, dass der Krankenpflegeverein seiner Aufgabe, die Sozialstation Lorch und andere Pflegeeinrichtungen zu fördern, in vollem Umfang nachgekommen ist. Nachdem die Vorteile der Mitgliedschaft im Mitteilungsblatt intensiv beworben wurden, konnte der starke Rückgang der Vorjahre bei der Mitgliederanzahl im Jahr 2017 gebremst werden. Die Zahl der Mitglieder ging nur geringfügig von 805 auf 800 Mitglieder zurück. Für 2018 wird eine stabile bis leicht steigende Mitgliederzahl erwartet. Die seit Frühjahr 2018 ausgegebenen neuen Flyer wurden von den anwesenden Mitgliedern sehr positiv bewertet. Desweiteren informierte der Vorstand über die beschlossene Datenschutzrichtlinie zum Schutz der personenbezogenen Mitgliederdaten entsprechend der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Zur Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung des Krankenpflegevereins werden für die kommenden Jahre gemeinsame Veranstaltungen mit der katholischen und den evangelischen Kirchengemeinden geplant.

Rechner Walter Knauß konnte von einer stabilen Kassenlage berichten, die eine gute finanzielle Basis auch für die kommenden Jahre darstellt. Die Kassenprüfer Verena Schäfer und Heinz Knödler bescheinigten Herrn Knauß eine einwandfreie Kassenführung und beantragten Vorstand und Rechner für das Jahr 2017 zu entlasten, was die Versammlung einstimmig tat.

Für das verstorbene Vorstandsmitglied Barbara Teschner musste satzungsgemäß eine Nachwahl stattfinden. Bei der anschließenden Wahl wurde Frau Jovanka Jakubovski in offener Abstimmung einstimmig von der Mitgliederversammlung in den Vorstand gewählt. Der langjährige Vorstandsvorsitzende Hans-Peter Sauter gedachte mit einfühlenden Worten  der allseits beliebten und geschätzten Barbara Teschner, die sich mit großer Hilfsbereitschaft und Lebensfreude in Lorch für die Gemeinschaft einbrachte.

Zum Abschluss der Mitgliederversammlung dankte der Vorstand den anwesenden Mitgliedern für Ihr Kommen und das damit zum Ausdruck gebrachte Interesse an der Entwicklung des Krankenpflegevereins der Gesamtstadt Lorch.     

 

Kirchengemeinde St. Konrad feierte Kirchweih mit Basar

Am Sonntag, 18. November 2018 feierte die Katholische Kirchengemeinde Lorch Kirchweih und ihr Patrozinium zu Ehren des Heiligen Konrad. Im Rahmen des Festgottesdienstes, welcher vom Kirchenchor mitgestaltet wurde, konntePfarrer Erhard Nentwich als neue Messdiener Romy Schießl und Christian Weller in die Ministrantenschar aufnehmen. 

Parallel zum Gottesdienst trafen sich die Kinder im Gemeindhaus zur Kinderkirche. Nach dem Festgottesdienst ging es dann ins Gemeindehaus, wo bereits das Mittagessen auf die Besucher wartete. Es gab Schnitzel Wiener Art mit gemischtem Salat sowie Maultaschen mit Salat oder in der Brühe sowie Salatteller mit Käse. Zum Verkauf wurde wieder viel Selbstgebasteltes und Gestricktes angeboten, so zum Beispiel Weihnachtskarten, Plätzchen in Schmuckdosen, Weihnachtsdeko und Wollsocken sowie so manch andere gute Geschenkidee. Bei einem reichhaltigen Kuchenbuffet ließen sich die Besucher den Nachmittagskaffee schmecken und  hatten ausreichend Gelegenheit, Lorchs neuen Pfarrer Erhard Nentwich im persönlichen Gespräch kennen zu lernen.Daneben gab es für die Kinder ein Bastelangebot durch den Kindergarten St. Elisabeth. Es zeigte sich, dass der Gemeindesaal dem Besucherandrang gewachsen war, auch wenn die Sakristei für einen Tag zum Verkaufsraum umfunktioniert werden musste.

Der Reinerlös des Basars wird für die Reparatur bzw. Erneuerung der Weihnachtskrippe verwendet, welche durch das Hochwasser im Sommer diesen Jahres großen Schaden erlitten hat und sicherlich künftig nicht mehr in einem hochwassergefährdeten Raum gelagert wird. Die Katholische Kirchengemeinde Lorch dankt allen, welche zum Gelingen des Basars beigetragen haben.

Text: Hans-Peter Sauter
Fotos: Sabine Breyer

Investitur mit liturgischem Glanz und Gounod-Gloria in Sankt Konrad

Das Schöne ist der Glanz des Wahren

Was der Heilige Augustinus schon wusste, das trifft natürlich auch auf die Liturgie der katholischen Kirche zu. In einer besonders glanzvollen Eucharistiefeier, Dreh- und Angelpunkt katholischen Lebens, hat Herr Pfarrer Erhard Nentwich am 29. Sonntag im Jahreskreis seine Stelle mit der Verlesung des bischöflichen Dekretes und seinem Dienstversprechen in der Seelsorgeeinheit Lorch-Alfdorf angetreten. 

Nach der symbolischen (Laugen-)Schlüsselübergabe durch den Zweiten Vorsitzenden der Kirchengemeinde Alfdorf, Erich Philipp, hat sich „der Neue“ mit leisem Humor und kleinen, aber bedeutungsvollen Zeichen als Seelsorger durch und durch und buchstäblich rundherum gezeigt.

Für seine erste Predigt mit drei „Stichelwörtern“ wurden ihm von den Ministranten per „Predigt-Wecker“ sieben Minuten zugestanden. Und wer genau hingehört hatte, fühlte sich hinterher genauso erhellt wie ermahnt und ermutigt.  

Unser stellvertretender Dekan, Herr Pfarrer Johannes Waldenmaier, der seinen Mitbruder in das Amt mit den drei Altären in Sankt Elisabeth, Sankt Clemens und Sankt Konrad eingesetzt hat, wirkte irgendwie angenehm locker. Wohl deswegen, weil die Seelsorgeeinheit am Westende des Dekanates nun endlich wieder unabhängig und vollumfänglich selbst agieren kann.

Mit dem neuen Hausherren, dem scheidenden Pfarrvikar Simeon, sowie den Pfarrern Bernhard Fetzer aus Schechingen und Jens Brodbeck aus Plüderhausen war zudem ein Pfarrer-Quintett rezitierend im Hochgebet zu hören. Eine neue „Boygroup“? Nein, aber irgendwie fühlte man sich doch an „The Priests“, das durchaus anspruchsvoll singende irische Pfarrer-Trio, erinnert. Nachdem der Chor händeringend Männer sucht, wären die doch.., aber katholische Pfarrer sind eben noch viel rarer gesät, weswegen der Lorcher Zweite Vorsitzende unbedingt noch einmal gehörig Werbung für neue Sänger im Kirchenchor machen musste: „Geistliche ist die einzige Musik mit Tiefgang und macht ‚sogar‘ unter der Knute eines Harald Elser noch Freude“, so Bernhard Theinert, der in seiner ungelenk  unorthodoxen Rundumschlag-Moderation auch auf seinen „häuslichen Kriegskameraden“ zu sprechen kam, der gesagt haben soll: „Ach, der arme Herr Pfarrer Nentwich kommt freiwillig nach Lorch, obwohl er den Zweiten Vorsitzenden schon kennt?!“

Herr Bürgermeister Karl Bühler hat dies selbstredend aufgegriffen, um den so Geschmähten wieder aufzubauen und bot als oberster Vertreter der Stadt im gleichen Atemzug auch dem neuen Oberhaupt der Lorcher Katholiken seine Hilfe und eine enge Zusammenarbeit an. Dies geschehe momentan auch von „A wie Ausstellung der Lorcher Chorbücher über G wie Gedankengang und R wie Remsgartenschau bis Z wie Zanierung des  Kindergartens“, wie Theinert, orthographisch temporär nicht ganz sattelfest, anfügen konnte.

Bis zur ökumenischen Einheit ist es noch ein weiter Weg, aber die Zusammenarbeit mit den evangelischen Gemeinden ist dafür umso besser. Das Tri-umphirat aus Pfarrerin Cornelia Gerstetter (Lorch), Pfarrer Lukas Golder (Waldhausen) und Pfarrer Friedmar Probst (Alfdorf) begrüßte dann auch in bekannt pragmatisch-kreativer Art und Weise den neuen Kollegen gemeinsam und ließ einmal mehr ein hohes Maß an herzlichem Miteinander spüren. 

Kleines Highlight: In Vertretung aller Ministranten sagten Marianna Mödinger und Anne Wolfmaier ihrem neuen Dienstherrn „Grüß Gott“ und überreichten einen Schal, weil er ja „in zwei Klimazonen“ präsent sein müsse. Stimmt schon: Wenn man im Remstal noch in den Baggersee springt, hat es in Alfdorf schon elfeinhalb cm Schnee.

„Wolle mer se roi losse?“ war das Stich(el)wort für Kinderkirche und Kindergärten gleichermaßen. Zusammen mit ihren Erzieherinnen und Betreuern und zwei Liedern samt Gitarre im Gepäck wurde der neue Hirte auf seine wohl bald anstehenden Besuche in den Kindergärten eingestimmt.

247 Gottesdienstbesucher, waren gekommen, dazu noch 39 Sänger im Chor, 28 Ministranten zwei Amtsbrüder und der Organist Christoph Maaßen, der aus Wäschenbeuren herab- und an der Reiser-Orgel gewaltig in die Pedale gestiegen ist.

Der Eine kommt, der Andere geht. In Alfdorf erinnerte Erich Philipp daran, dass nun Pfarrvikar Simeon die Seelsorgeeinheit verlassen müsse, auch um in Oberndorf am Neckar eine neue Stelle anzutreten. „Wir lassen ihn nur ungern gehen. Er ist uns an Herz gewachsen.“

Im vollen Gemeindesaal der Alfdorfer Kirchengemeinde wurden die Gäste von den Landfrauen, organisiert von Gudrun Segan, bewirtet. Vom dortigen Zweiten Vorsitzenden gekonnt anmoderiert durfte Pfarrer Nentwich die Grußworte von Bürgermeister Michael Segan und dem evangelischen Amtskollegen, Herrn Pfarrer Probst, entgegennehmen. Auch Bürgermeister Bühler aus Lorch kam nochmals in „gesunder Kürze“ zu Wort und überreichte dem neuen Lorcher Bürger das von der Stadt aufgelegte Werk über die Lorcher Chorbücher, in dem auch die Schola Cantorum Lorchensis verewigt ist, die am Abend noch die Dankandacht zusammen mit Moritz Frick an der Orgel gestaltet hat. Ein würdiger und in die Ruhe führender Ausklang des Festtages. Und da war sie nun auch abschließend wieder: Die Schönheit der Liturgie im Glanz des Wahren! 

Bernhard Theinert,

endlich wieder tatsächlich ZWEITER Vorsitzender
der Kirchengemeinde von Sankt Konrad, Lorch 

Wie uncool ist das denn ?! 2 x 40 Jahre im Kirchenchor Sankt Konrad !

„Dich, Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir;
 dich preist der glorreiche Chor von Sankt Konrad.“

Ein wenig vergesslich ist er schon, der Zweite Vorsitzende der Kirchengemeinde. Es kann aber auch sein, dass er den Ruf vor dem Evangelium an diesem Festtag des Evangelisten Matthäus absichtlich etwas eigenwillig abgewandelt hat. 

Manchmal braucht es kein bewusstes Zutun von Menschenhand damit alles zusammen passt. Zufällig war an diesem Tag nach der Chorprobe eine kleine Feier zu Ehren der langjährigen Sängerinnen Cornelia Keller und Christiane Glumb angesetzt! Damals wie heute fast unzertrennliche Schwestern, haben sie vor 40 Jahren auch gemeinsam angefangen im Kirchenchor Sankt Konrad ihre Stimme zum Lobe des Herrn zu erheben. Zu der Zeit noch unter Walter Beck, bekannt und gefürchtet für seine ganz speziellen Proben und furzkristigen Änderungen vor quasi jedem Gottesdienst. Eine schöne und aufregende Zeit. In der Rückschau irgendwie schnell vergangen und nun trotzdem ein Zeichen von Kontinuität in der immer schnelllebiger werdenden und, nach Guardini, zu Ende gehenden Neuzeit.

„Wer nach sieben Jahren seinen Partner austauscht und alle paar Jahre seinen Job wechselt, der singt auch nicht lange in einem Chor“, so die etwas verbogene These von Bernhard Theinert in seiner für ihn ungewohnten, ja extrem ernsten und feierlichen Laudatio. Mit diesem tierischen Ernst wurden die beiden jungen Damen, die keinesfalls älter als 49 sein können (und das seit mindestens 7 Jahren!), gewürdigt und die Urkunde des Cäcilienverbandes verlesen. 

Am liebsten hätte der Laudator, der genau weiß, wie sehr man unter der seltsamen Spezies Chorleiter, ja noch schlimmer: unter Chorleiterinnen leiden muss, den Damen persönlich die Ehrennadel für 40-jährige aktive Chormitgliedschaft angesteckt, aber aus unergründlichen Gründen wussten das die beiden Geehrtinnen zu unterbinden. Die Verletzungsgefahr war ihnen vielleicht zu groß, obwohl doch der Ansteckende als äußerst emphatischer Zeitgenosse bekannt gewesen wäre!

Den Wechsel zum mittlerweile auch schon jahrzehntelangen und verdienten musikalischen Leiter Harald Elser haben die Damen genauso unbeschadet überstanden, wie diverse Pfarrerwechsel und sind doch irgendwie jung im Geiste geblieben. Cornelia mit ihrer überspringenden freundlichen Ausstrahlung und Christiane, noch etwas bestimmter im Auftreten, die ihre liebevolle Art kaum verschleiern kann. Beide stimmsicher und -gewaltig, selbst mit Tenören oder grölenden Bässen im Rücken, wenn auch in unterschiedlichen Stimmlagen. Dass die Ältere im Alt, die Jüngere im Sopran singt, ist eher Zufall. Dass ihr Vater, Startenor der alten Garde, Gott hab ihn selig, damals schon im Tenor brilliert hat, ist nicht unbedingt Anreiz für die Kinder gewesen, den gleichen Chor zu beehren, aber hier ist die Rechnung wohl aufgegangen. 

Christiane musste manchmal schwerlich Beruf und Chor miteinander vereinen, und Cornelia hat auch der Wegzug aus Lorch nicht abgehalten, jeden Freitag die Gefilde der Kindheit aufzusuchen und den Chor kräftig aufzumischen. An diesem Abend, obwohl sie die Nase buchstäblich voll hatte, sogar in besonderer Weise. 

Liebevoll hergerichtet worden war die Festtafel für die Feierstunde und -runde u.A. vom „Nodabua“ Birgit Göppinger, vor Kurzem zum zweiten Mal 49 geworden, und Klara Raab, der Nachtischbeauftragten, die seit 30 Jahren im Chor verankert ist. 

Fingerfood kann ja sooo schmackhaft sein. Und da er sowieso in jedem Fettnapf zuhause ist, kam dem Hausherrn, der in jeder Hinsicht die vermeintlich einfachen Dinge liebt, das selbst gemachte Schmalz samt Brot sehr zu statten. Mehr davon!

Kein Wunder, dass der Kirchenchef ein weiteres mal den Halleluja-Ruf des Matthäus-Festes zum Ruhme der Jubilarinnen abwandeln musste:

„Euch preist der glorreiche Chor von Sankt Konrad! Alleluia!“

Bernhard Theinert

Zweiter Vorsitzender des KGR Lorch und
selbst „begnadeter“ Sänger vor dem Herrn

Lorcher Waldfest wieder ein gelungener ökumenischer Höhepunkt

Lorch (hps). Nach Tagen der Trockenheit war der Regen am Samstag für die Natur ein Segen, doch mancher Helfer beim Zeltaufbau für das 29. Lorcher Waldfest wurde bis auf die Haut nass. Die Sorge der Veranstalter, dass es auch am Sonntag, 22. Juli 2018, noch regnen könnte, war dann aber unberechtigt und so konnte die evangelische und katholische Kirchengemeinde Lorch ihr traditionelles Fest beim Lorcher Waldheim am Eberrainwasen feiern. Es blieb auch bis zum Schluss trocken, so dass es für die stattliche Zahl an Besuchern ein gelungenes Fest wurde, frei nach dem Motto Charles Dickens "Nichts in der Welt ist so ansteckend wie Lachen und gute Laune".

Den Anfang machte wie jedes Jahr der ökumenische Gottesdienst, welcher von Pfarrerin Cornelia Gerstetter und Rektor i.R. Christoph Ziermann gestaltet und vom Gemischten Chor "Schelmenklänge" des MGV Lorch umrahmt wurde. Im Hinblick auf die nahe Ferienzeit stand die Predigt wie auch das Psalmgebet unter dem Thema "Unterwegs". Nach dem Gottesdienst war bei bester Unterhaltung durch den Musikverein Stadtkapelle Lorch mit Steaks, Maultaschen, Kartoffelsalat, Roter Wurst und einer Gemüse-Reispfanne auch für das leibliche Wohl hervorragend gesorgt. Abgerundet wurde dieses Angebot mit kühlen Getränken sowie Kaffee und einem reichhaltigen leckeren Kuchenbuffet. Für die kleinen Gäste gab es einen Basteltisch. Es bestand in und außerhalb der Zelte ausreichend  Gelegenheit zu guten Gesprächen. Am Rande des Waldfestes wurde noch auf Pfarrer Otto Umfrid aufmerksam gemacht, der seine letzten vier Lebensjahre in Lorch verbrachte, im Jahre 1914 den Friedens-Nobelpreis erhalten sollte, dem aber durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges, den er verhindert wollte, diese Auszeichnung verwehrt blieb.

Großen Zuspruch fand das Elfmeterturnier, zu welchem 7. Mannschaften antraten. Nach spannenden Spielen stand folgendes Ergebnis fest: 1. Zukunft, 2. FC Porto und Versand, 3. Harmonie, 4. Wildcard, 5. EC-Jugend Lorch/Waldhausen, 6. Naturino und 7. Lattenkracher, welche ihrem Namen alle Ehre machten.  Höhepunkt des Nachmittags war wieder das Duell der beiden Kirchengemeinderäte, wobei der im Hinblick auf die seit über einem Jahr bestehende Vakanz der in Lorch tätige Pfarrer Simeon Nwabuife eine echte Verstärkung für das katholische Team war. Nach dem ersten Elfmeterdurchgang führten die Katholiken mit 2:1, doch nach dem 2. Durchgang stand es 5:5. Die Spannung war kaum zu überbieten und als es nach dem 3. Durchgang 7:7 stand, einigte man sich auf ein gerechtes Unentschieden.

Der Erlös des Waldfestes kommt auch dieses Jahr dem "Ökumenischen Gedankengang von Lorch" zu gute, welcher Teil der Remsgartenschau 2019 sein wird. Der mit Stelen bestückte  Weg beginnt an der evangelischen Stadtkirche und führt über den Bäderbrunnen zur kath. Kirche St. Konrad und über den Bahnhof hinauf zum Kloster Lorch.

Die Evangelische und Katholische Kirchengemeinde dankt allen, welche durch Spenden sowie ihre Mithilfe und ihre Teilnahme zum Gelingen beigetragen haben.

Hans-Peter Sauter

Ruhig fließend und stimmungsvoll

So könnte man wohl die Eucharistiefeier zu Peter & Paul am Samstagabend in der Klosterkirche zu Lorch beschreiben. Kein Wunder, war die Messe doch durchsetzt mit Schola-Gesängen, aber nicht damit überladen. Die Lieder für die Gemeinde waren behutsam in ein gregorianisches Gewand gehüllt worden und haben damit eine ganz eigene, unter die Haut gehende Tiefe erhalten. Gab diese Art des Singens und Spielens vor dem Herrn doch den Scholaren genauso wie den mitfeiernden Gemeindemitgliedern zwischen deren jeweiligen Einsätzen die Gelegenheit, dem Gesungenen nachzuspüren. Will man unbeleckten Mitmenschen den Gregorianischen Choral näher bringen, so muss man das wohl auf diese Art und Weise tun. 

Es sind eben nicht immer die bombastischen Messvertonungen und mehrstimmigen Kirchenlieder großer Meister der Kirchenmusik, ob sie nun gut evangelisch Bach oder katholisch Mozart heißen, sondern gelegentlich auch die uralten Gesänge eines gewissen Anonymus aus dem achten bis zwölften Jahrhundert, die den Gottesdienstbesuchern genauso wie kirchenfremden Zeitgenossen eine Gänsehaut angedeihen lassen. 

Man muss es auf sich wirken lassen, erstrecht in diesen alten Mauern, die ja gerade für diese Art von gesungenem Gebet erbaut worden sind. Mit Fug und Recht hatte der musikalische Leiter des Gottesdienstes, Harald Elser, die sangesgewaltigen und doch sehr einfühlsamen Männer auf die akkustisch unterstützende Wirkung der Architektur der Klosterkirche hingewiesen. Eine Orgel wäre eigentlich garnicht nötig gewesen, aber solange dieses, vom Anobium punctatum musicalis bewohnte Instrument noch einigermaßen funktioniert, sollte es auch bespielt werden. Im Vorfeld musste unser außerordentlich versierter Organist erst mal ein paar Züge und Schieber reparieren, um die Pfeifen, vor allem im Pedal, wieder erklingen zu lassen. 

Herr Pfarrer Nwabuife zeigte sich dann auch am Schluss des Gottesdienstes freudig überrascht von den entlockten Tönen, auch von denen des erweiterten Schola-Registers, das in Oktav-Stärke angerückt war.  

Dass die Klosterkirche den Apostelfürsten Peter & Paul geweiht ist, war Anlass genug, hier eine Messe an deren Hochfest zu feiern, hatten doch die Staufer als Stifterfamilie bestimmt, dass in der Kirche jedes Jahr eine Heilige Messe zu ihrem eigenen Seelenheil zu lesen wäre. Dieser Aufforderung kommt die katholische Kirche in Lorch seit Jahren gerne nach. 

Allein das mittelalterliche Ambiente der Anlage und die karg gehaltene Innenausstattung der Kirche lassen den Besucher, der hier der Andacht nachgeht, innehalten und sich auf das Wesentliche besinnen: Ganz bei sich und gleichzeitig ganz bei Gott zu sein. 

Ist das Kloster vielleicht doch ein Kraftort, wie ihn Esoteriker manchmal beschwören?! Am Samstag Abend war das mit Sicherheit so! Die der katholischen Kirche eigene, einmalige Schönheit der Liturgie gibt Kraft und lässt das Ewige, das in die Endlichkeit der Welt hineinragt erahnen. Die Schönheit ist eben der Glanz des Wahren! Und genau das will die Liturgie uns vermitteln. Sie erfüllt keinen Zweck im Eigentlichen, sondern soll bewusst aus allem Zweckgebundenen herausführen. Wer den Festgottesdienst zu Ehren der Apostelfürsten im Kloster Lorch mitgefeiert hat, der konnte genau das erleben. 

Dass ausgerechnet das profane Lorcher Rathaus den Tisch des Herrn mit einer Lieferung „Vino vom hendara Fässle“ aus der Toscana verlängert hat, ist bemerkens- und dankenswert gleichermaßen. Und so haben die ehrwürdigen Scholaren nicht nur auf den Heiligen Piotr und seinen Kameraden, sondern auch auf die Stadtoberen angestoßen.

Der am Rande „wissenschaftlich“ geführte Latein-Disput war da rasch beigelegt und aus dem „Großen Latinum“ wurde so sehr schnell ein noch „größeres Vinum“.

Ein schöner Schlussakkord in „Ess-Moll“ an diesem genauso schönen Sommerabend.

Bernhard Theinert
Erster Bariton, Zweiter Vorsitzender, gregorianischer Drittbrettfahrer und vierte Pfeife von rechts  

v.l.n.r.: Christoph Ziermann, Gerhard Mühr, Otto Schießl, Bernd Hummel
v.r.n.l.: Paul Becker, Hansi Radler, Michael Bildstein 

Hoher Wasserstand und „kleine“ Helden

Man müsste einige Lanzen brechen, um alle, die während und nach der ersten Jahrtausendflut in Lorch mit angepackt und zum Teil leider auch in undifferenzierte Kritik geraten sind, positiv hervorzuheben. 

Fangen wir doch einfach bei der Feuerwehr an. Rund um die Uhr im Einsatz, von Betroffen sehnsüchtig erwartet und verblödeten Besserwissern bisweilen heftig beschimpft, weil sie erstaunlicherweise nicht immer überall gleichzeitig sein konnte, hat sie trotzdem eine fast übermenschliche Leistung erbracht und ist dabei von ihren Kameraden aus Schwäbisch Gmünd unterstützt worden. Netzwerken lohnt sich. Ebenso die Mitarbeiter des Roten Kreuzes und des THW, wie die Feuerwehr ehrenamtlich unterwegs, waren sie an unzähligen Einsatzstellen am Helfen. 

Viele von uns nehmen es immer als selbstverständlich hin, dass es Ehrenamtliche gibt, die ständig Bereitschaft schieben und sich durch Übungen eben auch für den Ernstfall „Lorcher Flut“ in jeder Hinsicht fit halten. 

Vielleicht ist so ein einschneidendes Ereignis drondernai auch mal Anlass für Manche, selbst darüber nachzudenken, ehrenamtlich tätig zu werden und nicht immer nur nach dem Staat, bzw. der Stadt zu rufen?!  Es muss ja nicht im Katastrophenschutz sein. Die Alten- und Pflegeheime im Stadtgebiet wären auch eine gute Beschäftigungsmöglichkeit. Im Hospiz-Verein werden dringend empathische Helfer gesucht und der Sozialverband ist sicher auch froh über neue aktive Mitglieder. Oder die Pflegschaft für eine Bauminsel der Stadt zu übernehmen…Warum nicht? Oder gar, wie uncool, in der Kirche und deren Einrichtungen aktiv dabei zu sein. Ich kenne Menschen, die machen das sogar neben manch anderem Ehrenamt.

All denen, die bereits soziale Verantwortung übernommen haben und diese trotz immer größer werdender Belastung und Bürokratie weiterhin wahrnehmen sei hier ausdrücklich Dank und Lob gezollt. Sie können sich nichts dafür kaufen, aber sie sollen wissen, dass es Menschen gibt, die ihren Einsatz wertschätzen. 

Die Stadtoberen wiederum wissen, dass es ohne Sie alle nicht geht und sind sich gleichzeitig auch ihrer eigenen Verantwortung bewusst. Das Krisenmanagement des Rathauses (selbst betroffen, da durch unfreundlich auftretende Wassermassen informationsmäßig von der Welt abgeschnitten) war vorbildlich. Der Bauhof, wie oben genannte gemeinnützige Organisationen, rund um die Uhr im Einsatz. Container wurden sehr schnell und absolut unbürokratisch zur Verfügung gestellt und selbst die Einnahmen vom Wasserzins hat sich die Stadt beschnitten, um den betroffenen Einwohnern wenigstens die Säuberungsarbeiten monetär etwas zu erleichtern.

Was wird jetzt wieder gemeckert und gescholten, dass das Kanalsystem nicht schnell genug ausgebaut worden sei, dass man schon längst ein Hochwasserkonzept für den Götzenbach hätte umsetzen müssen…Es werden wieder Schuldige gesucht. Allein: es gibt keine! Wenn, dann sind wir alle schuld daran. Häuser neben dem Bach einen Meter tiefer setzen, damit man auch wirklich sechs Wohnungen darin unterbringen kann; ebendiese Bäche immer mehr einzuengen, dass eine natürliche Überflutung angrenzender Wiesen nicht mehr möglich ist, zu kleine Verdohlungen, die ein bisschen Gestrüpp und Schlamm zu setzt. Es sind sicher auch die hausgemachten Altlasten und zunehmenden Versiegelungsflächen, die uns nun zu schaffen machen.

Und dann hat die Aufarbeitung der Schäden wieder einmal gezeigt, wie dünn doch die Decke der Zivilisation ist. Auch jetzt gab es wieder Beispiele mangelnden Gemeinschaftssinns: Vom Streit über den Standpunkt der Container, über hartnäckiges Verteidigen des Pkw-Stellplatzes an der Straße, der als Containerstandpunkt hätte dienen sollen, bis zur Reihenfolge der auszupumpenden Keller herrschte mancherorts wieder mal die ellenbogenbewehrte Macht des Egoismus. Ich zuerst! Und dann immer sofort der vorwurfsvolle Schrei nach der Stadt, die den Garten, der vom unflätigen Bach zugemüllt worden ist, wieder sauber machen soll. Es sind die selben Mitbürger, die sich über die Steuerlast beklagen. Aber was der Staat / die Stadt tut, das muss irgendwie bezahlt werden! Aus welchem Säckel wohl? 

Der Keller der katholischen Kirche Sankt Konrad, des zugehörigen Kindergartens und der Kirche Sankt Elisabeth in Waldhausen sind auch stark betroffen. Weihwasser war das, was da in den Kellern stand sicher nicht, sondern eine Sauerei sondergleichen. Aber, und jetzt ein Gegenbeispiel, hier haben Eltern, die selbst vom Hochwasser betroffen waren, genauso wie diverse Kirchengemeinderäte und vor allem umsichtige Mesner, deren eigene Keller unter Wasser standen, geholfen, bevor sie sich dem eigenen Schaden zugewandt haben! Nur ein Beispiel von vielen in Lorch und Waldhausen. Respekt! Eine Gemeinschaft, die so handelt, geht aus solchen Katastrophen gestärkt hervor und ist es wert, sich als „zivilisiert“ bezeichnen zu dürfen.

Seien wir dankbar, dass, außer kleineren Blessuren, niemand ernsthaft verletzt worden ist und „baden“ wir nun auch die Folgen dieses Klimawandel-bedingten Ereignisses in sozialer Eintracht gemeinsam aus. Die Endabrechnung können wir ja Donald Trump schicken.

Trotz Allem ist es beruhigend zu wissen, dass es sie immer noch gibt, die „kleinen“ Helden, privat, aber auch organisiert. Deswegen und weil ich es nicht kann:  Vergelt’s Gott !

Bernhard Theinert

Bürger der Stadt Lorch

Ein leises Lächeln - Gedenken an Bärbel Teschner

Mit den Geschichten, die sie erzählen konnte, hätte man Bücher füllen können. Mit ihrem Netzwerk an Persönlichkeiten hat sie Spendenkassen gefüllt und als langjährige Kirchenpflegerin war sie eine tragende Säule der Kirchengemeinde Lorch mit Waldhausen.

Dabei hat sie zu deren Gunsten auf einen Teil des ihr zustehenden Salärs verzichtet, weil es ihr um die Sache ging und nie um den persönlichen Vorteil. Wollte man sie Urgestein der katholischen Kirchengemeinde nennen, so würde ihr das nur bedingt gerecht. Steine sind kalt und hart, Bärbel Teschner war warmherzig und großzügig gleichermaßen. Ihre Verlässlichkeit war sprichwörtlich und wenn "ein Mann - ein Wort“ für die Herren der Schöpfung tatsächlich gelten sollte, so müsste bei ihr die weibliche Variante dieses Sprichwortes hinten mit der Mehrzahl enden. 

Kein Kirchenfest, bei dem sie nicht ihr, in doppeltem Wortsinn, einnehmendes Wesen unter Beweis zu stellen vermochte. „Bärbel, uns fehlen noch Kuchen für den Gemeindenachmittag!“ Wegen eines Kuchens wirft man den Backofen nicht an. Sie hielt sich da, frei interpretiert, eher an Matthäus 5,41: „Ich bringe auch zwei!“ 

Die Sitzungen des Kirchengemeinderates waren ihr Forum, um neue Rezepte auszuprobieren, und für uns auch ein Grund mehr, diesen Dienstagabend einmal im Monat gerne in Kauf zu nehmen. Es war für die Räte einfach immer wieder schön, wenn man sich zum schweren Sitzungsinhalt an einen schön dekorierten und buchstäblich geschmackvoll gedeckten Tisch setzen durfte.

Nicht zuletzt wegen ihrer korrekten Buchführung und Transparenz war sie auch bei der uns zugeordneten, für die Finanzen zuständigen Stelle, dem Verwaltungszentrum in Schwäbisch Gmünd, fachlich geachtet und aufgrund ihrer freundlichen Art gerne gesehen. Wenn im Rathaus mal wieder ein katholisches Anliegen festzustecken drohte…“Bärbel macht das schon!“

Besuchsdienst bei Jubilaren war eine ihrer großen sozialen Stärken. Würdig und nahe an den Menschen wusste sie Pfarrer und KGR zu vertreten und konnte mental schwere Dienste  einfühlsam übernehmen.

Bei all dem war ihr nicht nur die katholische Weltsicht wichtig. Der Tellerrand ist dazu da, dass man auch mal drüber rausschaut! Schon auch deswegen lag ihr die Ökumene am Herzen. So auch die „Spätlese“, die sie maßgeblich mit geführt hat, sie selbst konnte allerdings wegen einer schweren Krankheit diesen dritten Lebensabschnitt nur wenig genießen.

Ihr für uns recht überraschender Tod hinterlässt in der Gemeinde und in der Familie eine große Lücke. Ihrem Mann, den sie vor zwei Jahren hergeben musste, folgte sie nun in aller Stille nach. Aufhebens um Ihre Person zu ihren Beisetzungsfeierlichkeiten wollte sie nicht. Auch das ein Wesenszug, dem man Respekt zollen muss.

Was bleibt, ist ihre Lebensleistung für Familie und Gemeinde und ein Lächeln, wenn man an Bärbel Teschner denkt, die sich um unsere Kirchengemeinde verdient gemacht hat. -  Requiescat in Pace !

Bernhard Theinert, 

für und im Namen des Kirchengemeinderates
Sankt Konrad Lorch

„Die Kirche erwacht in den Seelen“ - Ist sie wieder eingeschlafen?

Pfarrer Grießer provoziert sein Auditorium schon mit dem Thema der Guardini-Tagung

„Die Kirche erwacht in den Seelen“ - Ist sie wieder eingeschlafen?

Als Frage ausformuliert, konnte sich eine zweitägige Tagung näher mit dem Thema beschäftigen. Einmal mehr unter der bewährten Leitung des referierenden Pfarrers Marc Grießer, der erst vor Kurzem von Lorch in die Seelsorgeeinheit Alpenblick gewechselt hatte, wurde die jährlich wachsende Zahl der „Hörer des Wortes“ in den Bann des Mooshauser Pfarrhauses und seiner ehemaligen Bewohner gezogen. 

Man darf die Antwort vorwegnehmen. Schlafen tut die Kirche nie und einschlafen sowieso nicht. Als „Hüterin des Ewigen, das in die Zeit hinein ragt“, hält sie der Welt den Spiegel vor. „…gerade aus Achtung vor dem Menschen und seinem Gewissen. Weil nur die Wahrheit und die Zumutung der Wahrheit echte Achtung bedeutet - während Nachgiebigkeit und Auch-gelten-Lassen Schwäche ist…“ Treffender als Romano Guardini kann man es nicht auf den Punkt bringen. 

Konkret ging Grießer, der zurzeit seine Dissertation über Guardini schreibt, u.a. auf die Schwächen der Kirche ein. Es gibt keine ideale Kirche! Daran hat Guardini leidenschaftlich festgehalten. Am goldenen Wasserhahn eines Bischofs die Verfehlungen der Kirche aufzuzeigen ist aber genauso daneben, wie zu behaupten, alle Gläubigen pflegten den Lebenswandel eines Heiligen. Wobei schon wieder die Frage wäre: Was ist eigentlich „heilig“? Wenn die Übersetzung dafür „zu Gott gehörend“ ist, dann sind uns die Heiligen mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen, also Stärken, aber auch Schwächen doch irgendwie menschlich näher. Wer will nicht zu Gott gehören? Man kann nicht allgemein zur Freundschaft „Ja“ sagen, sondern muss auch konkret zu einem Freund mit Stärken und Schwächen „Ja“ sagen! Eben das gilt auch und besonders für die Kirche!

Mittlerweile bewährt und wieder in Aktion: Die Schola Cantorum Lorchensis, die dem Ruf ihres Gründungsmitglieds „Don Marco“ nach Mooshausen gefolgt war und die bereits übliche Samstagabend-Andacht mit Guardini-Psalm-Übersetzungen im Wechsel mit den Kursteilnehmern singend gebetet hat. Die Messe am vierten Fastensonntag in der Kirche der beiden Freunde Guardini und Weiger, „Sankt Johann Baptist“, war dann, nicht zuletzt wegen der Schola, der würdige Schlusspunkt der Tagung. Auch die Mooshauser Mitchristen sind wieder zahlreich erschienen um sich in der Predigt die Frage beantworten zu lassen, wie der liebende Gott und der Gott der Gerechtigkeit zusammen passen: Gerechtigkeit gründet darin, dass ich jemanden ernst nehme, das geht nicht ohne ein Mindestmaß an Verständnis. Verstehen ist aber eine Grundhaltung der Liebe. Gottes Liebe ist „Liebe im Ernst“ (Guardini). Eine Liebe, die ernst nimmt - so berühren sich Liebe und Gerechtigkeit.

Des Ehepaar Krämer hat einmal mehr den Rahmen für die Tagung so gestaltet, dass nicht nur geistiger Genuss die Teilnehmer erwartete. Erstmals musste der große Saal im Erdgeschoss des ehrwürdigen Pfarrhauses für die Vorträge hergerichtet werden, während in den oberen Räumen für Entspannung, aber auch tiefgreifende Diskussionen Raum und Zeit eingeräumt worden war. Vergelt‘s Gott dafür und auch für die erweiterte Grundversorgung mit Koffein und Kleingebäck. Julia Daniello aus Lorch, sonst eigentlich gut katholisch, scheint diesbezüglich dem „Backwahn“ verfallenen zu sein. Zwei professionelle Torten aus heimischer Konditorenwerkstatt waren das nur zu gern von den anderen Teilnehmern angenommene Resultat.

Wie präzise der eher melancholisch anmutende Religionsphilosoph Guardini beobachtet, die Zeichen seiner Zeit erkannt, auf das hier und jetzt projiziert und quasi das Ende der Neuzeit vorhergesagt hat, grenzt an Prophetie. Zu Recht hat Reinhard Kardinal Marx in München am 16. Dezember 2017 auch und vor allem auf Betreiben des Mooshauser Kreises den Seligsprechungsprozess von Romano Michele Antonio Maria Guardini feierlich eröffnet.

Lætare - Freue dich!    

Bernhard Theinert, von Guardini ergriffen und nicht mehr losgelassen!