Musikalisches Abendgebet

Eher grau und wolkenverhangen dagegen war der Himmel über „Gondalfo“, wie mancher Katholik mit Buchstabendrehsyndrom in Lorch über Alfdorf in Anlehnung an den Sommersitz des Papstes in Castel Gandolfo gerne sagt. Lorch sieht sich eben als Rom der Seelsorgeeinheit. Kirchenmusikalisch ist das mittlerweile wohl eher „uff’m Berg“.

Schneeregen und nasskalte Winde draußen! Umso heimeliger war es in der katholischen Kirche Sankt Clemens Maria Hofbauer. Gut, dass die generalsanierte Kirche eine leistungsfähige Heizung bekommen hat. Auch gut, dass das Gotteshaus bis auf den letzten Platz besetzt war. Kein Wunder, avanciert doch dieses Abendgebet schon zum festen Bestandteil ökumenischen Lebens. Unsere evangelischen Mitchristen wissen solche Veranstaltungen zu schätzen! 

Noch besser, dass das kleine aber feine Konzertlein von Musikern aus den eigenen Reihen bestritten wurde. Und am allerbesten: Der Erlös von Konzert und Umtrunk hernach kam den Ministranten für ihre Romfahrt 2018 zugute. Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ an die Protagonisten dieses „musikalischen Gebets“ mit dem Titel „Cantate Dómino“. 

Wer dabei federführend tätig war, kann nicht so richtig ausgemacht werden. Moritz Frick scheint der Urheber von det Janze jewesen zu sein, oder vielleicht doch Frau Lichtblau, seine frühere Religionslehrerin? 

Über die Geschwister Luisa und Moritz Frick hat der Rezensent ja in deren noch jüngeren Jahren schon mal schreiben dürfen. Da waren es noch kleinere Auftritte in Gemeindezentren und im Gottesdienst. Und jetzt, nach Jahren, schwingt immer noch geschwisterliche Harmonie in jeder Hinsicht mit. Keine Profimusiker, sondern talentierte Laien waren hier am Werk, was wohl auch den Charme dieser einmaligen Veranstaltung ausmachte. Auch ein Verdienst von Elvira Lichtblau, die, (zumindest dem Aussehen nach) nicht viel älter wie ihre Schüler, als Pädagogin den fruchtbaren Boden bereitet hat.  

Schon beim Empfang in der Kirche freundliche Herzlichkeit. Warmes Kerzenlicht, fast Rorate-mäßig. Ein Griff in die Kaffeebohnen. „Ja wie, Espresso zum selber mahlen gibt es auch?“ Der Bezug erschließt sich erst beim Beitrag Nr. 8 in der sich die Weisheit mit Musik unter“mahlt“ ein Stelldichein gibt. Überhaupt war die ganze Andacht durchzogen von Liedern, mehrstimmig, einstimmig, mit und ohne Gemeinde, mit ePiano, Querflöte und dann wieder a cappella. Gut durchdachte Abwechslung.

Sowohl Elvira Lichtblau als auch Luisa Frick hatten eine wunderbar angenehme Stimmfärbung, die für so einen Einsatz wie gemacht ist. Und auch die quer angesetzten Flötentöne sind dem geneigten Zuhörer samten, der Solistinnen Stimmen gleich, wohltuend ins Ohr gedrungen. Irisch/schottische Kirchenlieder hören sich in dieser Zusammensetzung so ganz anders schön an. „Danny Boy“ lässt grüßen. Nicht nur deswegen musste sich die junge Frau neben mir ab und zu eine Träne aus dem zum Glück wenig geschminkten Gesicht wischen. 

Moritz Frick hatte einmal mehr die „Hauptlast“ des Abends zu tragen, wobei eine Leichtigkeit von seinem Spiel und Gesang ausging, die auch bei den Besuchern spürbar wurde. 

Jetzt die einzelnen Lieder aufzuzählen und kritisch zu begutachten wäre Sakrileg. Das Gesamtwerk zählt, und das war in sich stimmig, musikalisch wertvoll, hat die Gemeinde begeistert mitgenommen und mitsingen lassen und nicht überfordert, auch was die Dauer anging.

Was für ein schöner Tagesabschluss, für einen Tag, an dem die Zweiten Vorsitzenden ihren Gemeinden der Seelsorgeeinheit Lorch-Alfdorf die frohe Botschaft der Wiederbesetzung ihrer Pfarrstelle mitteilen durften.

Einen würdigeren Dank für diese göttliche Fügung kann es kaum geben.

Wer nicht da war, der hat ein zauberhaftes Abendgebet der musikalischen Art verpasst! Ob das ein Grund wäre, es zu wiederholen? Sorry, es gibt scheinbar doch blöde Fragen.

Bernhard Theinert, Lorch 

und gerne äls au in Alfdorf

Pfarrer Marc Grießer und die vorletzte Sonntagsmesse in Alfdorf am 7. Mai 2017!

Die katholische Kirchengemeinde Sankt Clemens Maria Hofbauer in Alfdorf, verabschiedete am 7. Mai 2017 ihren langjährigen Pfarrer Marc Grießer mit einem feierlichen Sonntagsgottesdienst. Herr Grießer feierte seinen ersten Gottesdienst in Alfdorf am 17. September 2006!

„Misericordia Domini“ Barmherzigkeit des Herrn! So heißt dieser Sonntag im Introitus nach, den die Schola Cantorum Lorchensis zu diesem denkwürdigen Anlass zu Beginn der Messe singend gebetet hat.

Es ist der vierte Sonntag der Osterzeit, den sich Pfarrer Marc Grießer für seinen Abschied ausgesucht hat. Wie passend: Inhalte der Texte an diesem Tag ist der „gute Hirte“ der nun leider seine Herde verlässt.

Der Kirchengemeinderat hatte anlässlich der Verabschiedung zu seinem vorletzten Gottesdienst in Alfdorf geladen. Entsprechend voll war die Kirche. Auch die Kinder und Erzieherinnen des Kindergartens St. Martin hielten ihrem Pfarrer, vor dem Vaterunser, ein Ständche.

Zum Abschluss des Gottesdienstes bedankten sich noch die Ministranten, die mit 21 Personen den Gottesdienst mit gestaltetet haben, bei Herrn Grießer, und überbrachten ihm noch Geschenke. Die Ministranten sehen Herrn Grießer nach Höherem greifen und überreichten Ihrem ein „Papamobil“, wer weiß, wohin es Ihn zieht...

Der „Zweite Vorsitzende“ der katholischen Kirchengemeinde, Herr Erich Philipp, lud anschließend die Gemeinde zu einem gemeinsamen Mittagessen ins Gemeindehaus.

Es ist schön zu sehen, dass unser Gemeindehaus an diesem Tag für die Zahlreichen Gäste nicht ausgereicht hat und einige ins benachbarte Pfarrhaus zum Essen mussten

Nach dem Mittagessen wurde Herr Grießer dann von Herrn Philipp offiziell verabschiedet, in dem er auf die 11 Jahre gemeinsame Zeit zurückblickte, in dem vieles geschaffen wurde, z.B. Sanierung Kindergarten, Neubau Gemeindehaus, Sanierung Kirche und Anschaffung einer neuen Kirchenglocke.

Auch hob er hervor dass die Kirchengemeinderäte der Seelsorgeeinheit in den 11 Jahren zusammen gewachsen sind, und es gibt sie noch, die Menschen die sich engagieren, und den Glauben des Herrn leben und vermitteln. Gemeinde lebt von Menschen, die dies vorleben.

Auch Herr Bürgermeister Michael Segan ließ es sich nicht nehmen, dem Gottesdienst bei zu wohnen, und später noch Dankesworte für die 11-jährige Tätigkeit in Alfdorf auszusprechen. Herr Grießer hat den Glauben immer „glaubhaft“ vorgelebt. Zum Schluss richtete der evangelische Pfarrer Herr Friedmar Probst noch Worte des Dankes an Herrn Grießer, für einige gemeinsame ökumenische Gottesdienste (z.B. beim Straßenfest in Alfdorf), auch wurde zum besseren Verständnis eine gemeinsame Kirchengemeinderatsitzung in 2016 organisiert Bei abschließendem Kaffee und Kuchen und vielen Gesprächen wurde die Verabschiedung feierlich beendet.

Ein Herzliches Dankeschön an die Damen von den Landfrauen Alfdorf, die uns wieder tatkräftig unterstützt haben. Sowie ein Herzliches Vergelt´s Gott an alle, die Mitgeholfen haben, dieses Fest zu Organisieren.

Erich Philipp
Zweiter Vorsitzender
der katholischen Kirchengemeinde
St. Clemens Maria Hofbauer, Alfdorf

Beginnen wir doch einfach mal mit dem Schlusswort:

„Das Wichtigste, was man hinterlassen kann ist das, was in die Menschen eingeht!“

philosophierte Hochwürden Marc Grießer vergangenen Sonntag in Alfdorf nach dem Festgottesdienst anlässlich seines Abschieds von der katholischen Kirchengemeinde Alfdorf. Und er meinte damit sicher nicht das von seinen Räten organisierte Mittags- menü, das ihm zu Ehren aufgetragen wurde.

Zuvor hatte der Zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Erich Philipp, die großen Bauprojekte der Gemeinde unter Grießers Ägide aufgeführt und seine Verdien- ste um die Kirchengemeinde und die hervorragende Zusammenarbeit gewürdigt. Auch der evangelische Amtskollege Friedemar Probst und der Alfdorfer Bürgermeister Segan konnten garnicht anders, waren in den Huldigungsreigen einge- und haben be-stimmt nicht übertrieben, wenn sie auch seine großartige Begabung der freien Zungenrede mehrfach „ganz beiläufig“ erwähnt haben.

Dem Ganzen war natürlich am Vormittag ein feierlicher Gottesdienst mit allen Ministranten vorausgegangen, in dem Moritz Frick nicht nur die liturgietragende Schola Cantorum Lorchensis, sondern den ganzen Gottesdienst mit dafür überraschenden Melo- dien an der Orgel meisterlich begleitet hat. Die Schola selbst musste dabei unbedingt mit einer eigenwillig gregorianischen Interpretation von Phil Collins „Another Day in Paradise“ ihrem sonst streng liturgischen Anspruch untreu werden. Was Pfarrer Grießer, sonst absolut linientreu seiner Liturgie ergeben, dabei gedacht hat, konnte nicht abschließend geklärt werden.

Ja, und dann war da auch noch die wunderbare Einlage des Kindergartens nach der Wandlung. Wer bis jetzt, vom Choral geplättet, wenig zu lachen hatte, konnte sich nun mindestens eines Schmunzelns nicht mehr erwehren. Frau Frick mit der Gitarre und die Erzieherinnen vermochten sogar das Volk zu animieren, den Refrain mitzusingen und ihrem scheidenden Pfarrer gemeinsam mit den Kindern zuzurufen: „Du bist ein Volltreffer“!

Die Alfdorfer Katholiken haben Herrn Pfarrer Marc Grießer einen herzlichen Abschied bereitet. Schön, dass so viele gekommen waren um die letzte Gelegenheit zu einer persönlichen Begegnung zu nutzen.

Die Wertschätzung ist angekommen! Auch das: Ein Volltreffer!

Bernhard Theinert
Zweiter Vorsitzender
der katholischen Kirchengemeinde
St. Konrad in Lorch