Hohe Auszeichnung für den ehemaligen zweiten Vorsitzenden

Am Freitag, den 22. April 2010 fand in unserem Gemeindehaus eine Feierstunde statt, in der der langjährige Zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Edmund Hahn, durch den Finanzstaatssekretär Herrn Dr. Stefan Scheffold, MdL, Schwäbisch Gmünd, für seine viele lange Jahre dauernden und sehr vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten geehrt wurde.

Dr. Scheffold übergibt das von Herrn Bundespräsident Köhler an Herrn Hahn verliehene Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Scheffold hob das Engagement Hahn's hervor, der sich jahrelang für die Schulung und Betreuung von Diabetikern im Ostalbkreis stark gemacht hat, für sein weiteres Engagement in der Kirche, als Zweiter Vorsitzender des  Kirchengemeindrats unserer Kirchengemeinde, als Vertreter der Kirchengemeinde im Dekanatsrat Schwäbisch Gmünd und im Dekanatsrat Ostalbkreis sowie im Dekanatsrat Ostalbkreis als Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses. So war er jahrelang auch Vorsitzender des Verwaltungs- und Bauausschusses und stellvertretender Vorsit­zender und Schriftführer des Kindergartenausschusses. Dazu kommen noch viele weitere Tätigkeiten auf anderen Gebieten und Ebenen, so als stellvertr. Vorsitzender des Landesverbandes der Deutschen Justizgewerkschaft und als Ehrenvorsitzender der Deutschen Justizgewerksschaft. Die Verleihungsurkunde datiert vom 14. April 2010 und wurde von Herrn Bundes­präsident Horst Köhler unterzeichnet.

Die Feierstunde mit dem gesamten Procedere wurde von der Gemeinde Alfdorf ausgerichtet, das Gemeindehaus von der Kath. Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt. Als Ehrengäste waren anwesend:Herr Bürgermeister Segan mit seiner Frau Gudrun Carbon-Segan, Mitglied des KGR, Frau Antje Lämmle vom Bürgermeisteramt;Herr Dr. Joachim Pfeiffer, MdB;Zweiter Vorsitzender des KGR Herr Erich Philipp;Herr Pfarrer Marc Grießer als Hausherr sowie Herr Pfarrer Friedmar Probst von der Evang. Schwestergemeinde;Stellv. Dekan Herr Pfarrer Johannes Waldenmaier, Herlikofen;Frau Jutta Zimmermann, Verwaltungsdirektorin des Stiftungshofs Haubenwasen, Alfdorf-Pfahlbronn;Frau Daniela Sipple, Kirchenpflegerin und Frau Claudia Steeb, Pfarramtssekretä­rin, Herr Hanspeter Veit, Mesner;Vertreter des Gemeinderats;Herr Reinhard Ringwald, Landesvorsitzender der Deutschen Justiz-Gewerkschaft; Ehefrau Bettina Hahn, nebst den Töchtern Ramona, Selina und Prisca, und viele weitere Gäste!

Besuch des Kirchenchores von Stutensee

Am Sonntag, den 19.09.2010 unternahm der Kirchenchor der Kath. Gesamtkirchengemeinde Stutensee bei Karlsruhe seinen jährlichen Ausflug, dieses Mal nach Alfdorf-Lorch. Die Leitung äußerte den Wunsch, in Alfdorf am Gottesdienst teilnehmen und singen zu dürfen, dem Pfarrer Grießer natürlich gerne entsprach. So gestaltete sich der Gottesdienst wie ein Festgottesdienst unter entsprechender Begleitung der angereisten Kirchenchormitglieder, bei denen sich Pfarrer Grießer und der Zweite Vorsitzende Philipp herzlich bedankten. Die Kirchengemeinde verabschiedete den Chor mit starkem Applaus!  Zum Mittagessen fuhren die Teilnehmer dann nach Lorch, um ihren Ausflug von dort aus weiter gestalten zu können. Es war ein gegenseitiges Treffen voller Dankbarkeit!

Nachruf für Herrn Mück

Ende April/ Anfang Mai 2010 erreicht die Alfdorfer die sehr traurige Nachricht, dass unser Altmesner und Alt-Kirchenpfleger Rudolf Mück bei einem ganz tragischen Autounfall am 30.03.2010 auf Höhe der Abzweigung der Straße nach Brech ums Leben gekommen ist. An Requiem und Beerdigung nimmt eine große Anzahl von Trauernden an dem letzten Erdengang von Herrn Mück Anteil, so auch der frühere Pfarrer Maurer, der aus Spaichingen angereist ist.

Am Ende des Requiems spricht die amtierende Zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats folgende Worte:

Wir sind tief betroffen und traurig über den plötzlichen Tod von Herrn Rudolf Mück. Wenn wir uns  heute von Herr Rudolf Mück verabschieden, ihn gleich auf dem letzten Weg zum Friedhof begleiten, dann ist jetzt die Gelegenheit, das Leben und die Person des Verstorbenen zu betrachten. Ein wenig, so, wie ich ihn  erlebt habe, aus meiner Sicht als Gemeindemitglied und Kirchengemeinderätin.  Jeder von uns hat seine ganz eigene Beziehung zu Rudolf Mück gehabt, sonst wären wir nicht hier. Und so möchte ich hier aus meiner Wahrnehmung von ihm  sprechen!Wir sind tief betroffen durch seinen plötzlichen Tod!Herr Mück gehörte zum Urgestein, sozusagen zum Fundament dieser Kirchengemeinde. Wenn man von St. Clemens Maria Hofbauer in Alfdorf sprach, sah man Pfr. Mayer, seine  Schwester Marianne, die genau am 30.März vor einem Jahr gestorben ist, Herrn Predatsch und Herrn Mück. Sicher, es gab noch andere und engagierte  Gemeindemitglieder.. Hier lebte Kirchengemeinde, wie es nur im letzten Jahrhundert möglich war. Ich selbst bin etwas jünger als die  oben genannten Personen, aber doch alt genug, um dabei gewesen zu sein.  Diese Ära ist mit Herrn Mück nun endgültig zu Ende, ist Geschichte.

Seit der Gründung hat Rudolf Mück unsere Pfarrei treu begleitet; mit ihm verlieren wir einen der letzten Zeitzeugen mit umfangreichem Wissen und Erfahrungen rund um unseren Kirchturm. Jahrzehnte lang, bis ins hohe Alter, war er unser Mesner und Kirchenpfleger. Mesner war er bis ins  80. Lebensjahr und er hat  seinen Dienst  mit großer Liebe und Gewissenhaftigkeit getan. Keine Arbeit war ihm zu viel und kein Weg zu weit;  und bei allem  war es ihm stets eine Ehre, seine Zeit und Kraft zum Wohl der Gemeinde und zum Lobe Gottes einzusetzen. Erinnern Sie sich, wie er am Fronleichnamsfest den Himmel trug, in der Osternacht draußen das Feuer anzündete?

Er mit dem großen Schlüsselbund, hatte die Schlüssel zu Kirche, zum Jugendheim  und zum Pfarrhaus. Er sorgte hausmeisterlich für den Kindergarten St. Martin, den Pfarrgarten und machte auch „Taxifahrten“ für Pfarrer Mayer. Die Höhepunkte, von denen er gern erzählte, die Erkundungsfahrten für Ausflüge und Wallfahrten, waren für ihn mit besonderer Freude verbunden!

Bescheiden  war er über alle Maßen, selbst Dank konnte er schwer annehmen, aber freuen tat‘s ihn doch! Und dann strahlte er über das ganze Gesicht, bevor er zur nächsten Arbeit eilte und, hilfsbereit wie er war, warteten stets weitere Aufgaben auf ihn. 

Kirchenpfleger war er viele Jahre. Er führte die Bücher absolut ohne Tadel,  verwaltete die Konten klug. Man wunderte sich, wie er das schaffte, mit den vielen kleinen Zettelchen, auf denen er mit Bleistift seine Notizen machte. Als dann allgemein auch in Kirchenkreisen die elektronische Datenverarbeitung Einzug hielt, da konnte er nicht mehr mithalten und musste auch dieses Amt abgeben.

Alle anstehenden Arbeiten erledigte Herr Mück mit Eifer und Freude. Niemals ärgerlich oder gar unwillig. Nur einmal hab ich ihn richtig wütend erlebt: Als vor ein paar Jahren der Abriss des Jugendheimes bevorstand und bald darauf das neue Gemeindehaus gebaut wurde, da brach für Herrn Mück eine Welt zusammen. Dem 1. Spatenstich konnte er gar nicht zuschauen, nur um die Ecke vom Pfarrhaus hat er geguckt und Beweisfotos gemacht. Auch  den Bauarbeiten für das neue Gemeindehaus hielt er sich fern. So sehr war er verbunden mit dem alten Gebäude, das für ihn eine Zeit ganz besonderer Gemeindegeschichte  verkörperte. Hatte er doch selbst mitgebaut an den Gebäuden, an dieser Gemeinde. Eigentlich wollte er keinen Fuß in das neue  Gemeindehaus hineinsetzen. … Aber später hat er sich dann doch versöhnt und fühlte sich ganz wohl in den neuen Räumen.

Er mochte die Kinder, besonders die Ministranten und sie mochten ihn. Spürten sie doch, dass er es gut meinte.  Er war geduldig, er ermahnte sie auch schon mal, fuhr sie nach einer Beerdigung nach Hause. Schließlich dienten sie beide der Sache Jesu und das schafft Verbindung. Selbst die ausgewachsenen Ministranten, die es schon längst an andere Orte oder ins Ausland geführt hat, erinnern sich gern und mit viel Liebe an Herrn Mück. So schrieb  der Benedikt, einer der ganz treuen Ministranten und längst erwachsen: „Ich würde ihm gern die letzte Ehre erweisen und bei der Beerdigung dabei sein (Anm.: Bei der Beerdigung waren 21 Ministranten anwesend!!!). Er war doch immer wie ein guter Opa für uns Ministranten.“ Vielleicht verstand er sich auch so gut mit den Kindern, weil er sich kindliches Gemüt bewahrt hatte. Er konnte sich herzlich freuen, auch beinahe spitzbübisch wie auf dem Foto (Anm: während der Trauerfeier ausgestelltes Foto), über einen gelungenen Scherz oder wenn er jemandem eine Überraschung machen konnte, z.B. den Kindern  am Ostersonntag.  Die älteren Kinder und die jungen Erwachsenen werden sich an die Osternestchen erinnern, die Herr Mück auf Anweisung von Pfr. Mayer im Pfarrgarten versteckt hatte. Da hatte er dann auch selbst seine helle Freude dabei.

Rudolf Mück hatte ein  arbeitsreiches, hartes Leben: Krieg, Vertreibung, Neuanfang, Familie, Kinder, Berufstätigkeit in Stuttgart bis zur Rente. Seinen Händen war es anzusehen, wie viel er geschafft hatte, wie er zupacken konnte. Er konnte aber auch ganz sorgfältig mit diesen Händen arbeiten, in der Sakristei die Ministrantengewänder aufbügeln,  Dias vorführen, Filme zeigen, die Rosen im Pfarrgarten schneiden, er saß an der Kasse beim Gemeindefest… Herr Mück wusste Bescheid im Pfarrhaus, Jugendheim und in der Kirche; und wenn er es selbst nicht machen konnte, kannte er jemanden, der es konnte usw. Er war einfach „der Mann für alle Fälle“!  Fehlte ein Gerät, ein Kabel oder sonst etwas, er wusste, wo es zu finden war oder holte es von zuhause. War eine Situation unklar, brauchte man einen Schlüssel, war etwas verloren, guter Rat teuer,  dann hieß es schlicht „fragen wir doch Herrn Mück“… Schließlich wohnt er ja gleich neben Kirche und Pfarrhaus und in der Hecke gibt es einen kleinen Durchschlupf… Es war so selbstverständlich,… Für ihn war das alles wie ein  erweiterter Familienbereich, hier kannte er sich aus, hier arbeitete er, und den Bereich pflegte und schützte und verteidigte er:  gegen Menschen, die sich unangemessen verhielten (Motorradfahrer auf dem Kirchplatz); und den Pfarrgarten und die Anlagen verteidigte er gegen das Unkraut. Auf die  großen Blumenschalen am Eingang und am Denkmal für die Heimat verwendete er besonders viel Aufmerksamkeit und suchte die Pflanzen sorgfältig aus, freute sich über Anerkennung und verteilte auch mal Ableger davon.

Es fiel ihm nicht leicht, vor 2 Jahren die Tätigkeit als Mesner in andere Hände zu geben. Es war sogar sehr schwer für ihn (und für uns!). Es brauchte viele Gespräche, Argumente und geraume Zeit. Er fragte immer wieder, ob er es denn nicht recht gemacht hätte? Doch, er hatte es recht gemacht, aber mit 80 Jahren  ist es doch Zeit?  Schließlich hat er sich auch mit der neuen Situation versöhnt, war auch bereit guten Rat zu geben, wenn er gefragt war.

Es gab so viele sichtbare und noch mehr unbemerkte  Tätigkeiten, die er leistete.  Es wird lange dauern, bis wir es begreifen, dass er nicht mehr da ist. Wir hatten bisher die Sicherheit, ihn jederzeit fragen zu können.

Wer wird in Zukunft die Betstunden für Verstorbene halten? Gibt es noch Maiandachten, Rosenkranz-Gebetstunden? Besonderen Eifer und Freude hatte er am Lektorendienst. Immer am Freitag in der Abendmesse. Rosenkranz und Maiandachten und Betstunden hielt er weiterhin mit großem Engagement und nach gewissenhafter Vorbereitung. Dazu suchte er besondere Lesungen und Gebete, die ganz  zu dem Verstorbenen passten.

Herr Mück  war ein stiller Denker, auch ein Grübler, wälzte Probleme, trug sie mit sich herum, bis er es schaffte, darüber zu reden: So stand er z. B. dann auch vor meiner Haustür, den Kopf leicht schräg gehalten… „ich bin grade vorbeigekommen…“ sagte er, sich 3 mal entschuldigend. Wenn er dann auf dem Sofa saß, sein Herz ausgeschüttet und dabei 10 Minuten den Hund gestreichelt hatte… seufzte er auf und sagte: „So, jetzt hab ich‘s erzählen können, jetzt ist mir‘s leichter“, und verabschiedete sich.

Wir hätten ihm so sehr einen ganz geruhsamen Lebensabend gegönnt, mit den  Beschäftigungen,  für die früher keine Zeit blieb: In aller Ruhe Musik hören, mal in die Berge fahren, einmal im Ries nach versteinerten Muscheln und Pflanzen graben. Aber ausruhen war für ihn keine Option. Da dachte er wohl so wie Papst Paul II, der vor 5 Jahren starb. Der hatte auf eine entsprechende Frage geantwortet : „Ausruhen? Ausruhen kann  ich im Himmel!“

Herr Mück war von großer Liebenswürdigkeit und Treue, in gewisser Weise altmodisch. Aber so zu Herzen gehend, dass  solche  Liebenswürdigkeit immer modern bleibt. Die Gemeinde von St. Clemens Maria Hofbauer ist ihm von Herzen dankbar für all seine Mühen.  Wir sind froh, dass wir ihn erleben durften,  dass wir miteinander Gemeinde waren. Er hat einen guten Platz in unserer Erinnerung.  Möge er ruhen in Frieden!

Es ist eine liebe und sinnvolle Tradition, dass man nach der Beerdigung zusammensitzt , Erinnerungen und Geschichten miteinander teilt. Dann kann auch, trotz aller Trauer und allem Schmerz, ein anderes Gefühl Raum finden. Dankbarkeit darüber, wie der Verstorbene das eigene Leben berührt und bereichert hat. Auf Wunsch von Frau Mück und ihrer Familie sind Sie nach der Beerdigung herzlich zu Kaffee und Hefezopf in unser Gemeindehaus eingeladen